Willkommen, kleiner Wildling!

Wir sind startklar: auf dem Pferdehof Jakobshagen gibt es nun ein eigenes Pferdeteam aus 6 Tieren, deren Aufgabe es ist, Reitkunst und -kultur erlebbar und für Jeden zugänglich zu machen.

Mit Milan, einem Liebenthaler Wildpferd, ist die Runde, fürs Erste, komplett. Und weil sich hier eine interessante Geschichte verbirgt, soll es an dieser Stelle einmal um das Ursprüngliche gehen.

Die Liebenthaler? Nie gehört... Was und wo ist das?...

Liebenthal im Biosphärenreservat Schorfheide zeichnet sich wie die gesamte Uckermark durch eine einmalige und stellenweise unberührt wirkende Natur aus. Hier leben auf großen Flächen die Liebenthaler Wildpferde. Ein regionales und einzigartiges Artenschutzprojekt. Das Ergebnis: wunderschöne Kleinpferde, die Alles mitbringen, was wir uns für unser (Unterrichts-)Konzept gewünscht haben: ein vertrauenerweckendes Wesen, eine "handliche" Größe, saubere Grundgangarten und das Alles am besten roh und ungeformt.

Aber was ist das nun genau - dieses Artenschutzprojekt? Wie ist es entstanden? Und was ist das Ziel?

Das ist schön zusammengefasst auf der Website der Stiftung Liebenthaler Pferdeherde:

https://www.liebenthaler-pferdeherde.de

Dies sind die Eindrücke der ersten Tage mit unserem Wildling Milan:

Ein ruhiges, bezauberndes, ungewöhnlich sicher in sich ruhendes Pferd mit einer schnellen und sanften Auffassungsgabe. Menschenfreundlich. Gut sozialisiert.

Ich wurde gefragt, warum ausgerechnet ich ein bis jetzt frei lebendes Pferd in einen domestizierten Zusammenhang geholt habe?

Das ist mit wenigen Worten zu sagen:

das Konzept eines solchen Projektes funktioniert nur, wenn der Bestand konstant gehalten wird. So werden jedes Jahr Hengste aussortiert, die nicht für die weitere Zucht vorgesehen sind. Es ist sehr wichtig, dass diese Pferde vermittelt werden. Nur dann kann sich die Stammherde weiter entwickeln und bestehen.

Das hat mich überzeugt und ist für mich der perfekte Weg eines nachhaltigen, regionalen und tierschützenden Pferdekaufes.

Milan? Zeigt sich in diesen ersten Tagen klar, ruhig und aufmerksam. Er wirkt zufrieden. Ist neugierig.

Ich bin mir sicher: die Pferde in einen für sie nachvollziehbaren Zusammenhang zu bringen, sie auszubilden und ihnen Aufgaben zu geben, ist ein wichtiger Teil des Artenschutzes. Es garantiert ihnen bestenfalls einen Platz auf Lebenszeit. Und dies in den unterschiedlichsten Bereichen.

Mir ist bekannt: die Wilden Jungs am Schiffshebewerk Niederfinow. Private Pferdehalter. Und die Little King Ramch bei Zehdenick. Ob weiterhin in einer frei lebenden Junggesellengruppe, als Freizeitpferd oder im Einsatz als Therapie-, Show- oder Lehrpferd. Eines ist sicher: die Liebenthaler sind vielseitig einsetzbar aufgrund ihrer wunderbaren Eigenschaften. Ein absolut unterstützenswertes Projekt der Stiftung Liebenthaler Wildpferdherde.